Denkmalschutz ist grundsätzlich notwendig und sinnvoll. Altes zu bewahren ist schon aus Gründen späterer Erkenntnis weise und kann Zukünftiges bewirken.
Denkmalsschutz um jeden Preis, ohne jedes weitere Argument, ist allerdings ziemlich dumm. Wenn jedes öffentliche Gebäude grundsätzlich unter die Bestimmungen der Schutzwürdigkeit fällt ist dagegen noch nichts einzuwenden. Wenn allerdings dann ernsthaft darüber diskutiert wird, dass ein Gebäude wie beispielsweise das ORF Zentrum in Wien erhaltenswert ist obwohl die kommenden Baumängel schon bei seiner Errichtung bekannt waren, kommt das einem Titel österreichischen Kabaretts aus den 60iger Jahren ziemlich nahe: Brettl vor´m, Hirn !
Wenn in Linz nun die Diskussion über die architektonische Veränderung der beiden Brückenkopfgebäude die Gemüter zu nie kaum zu ahnender Erhitzung bringt, so geht das in die ähnliche Richtung.
Natürlich sind die beiden aus der NS Zeit stammenden Gebäude zweifellos ein Zeugnis damaliger Bauästhetik und gleichermaßen ein baulicher Beweis für diese Zeit. Warum man sie aber nur innen verändern darf und ihr Äußeres nach den Vorstellungen der Denkmalschützer immer so bleiben soll, ist unverständlich.
In der Geschichte haben die Bauherren über eine romanische Kirche selbstverständlich eine Gotische darüber gebaut oder die Alte überhaupt abgerissen um Neues zu schaffen. Die gotische Kirche wurde barockisiert.
Neues ersetzte oder ergänzte Altes und es entstand Neues.
Heutige Kunstwissenschafter sollten dankbar für die Arbeitsbeschaffung sein.
Der Entwurf den beiden Brückenkopfgebäuden einen Glaskubus aufzusetzen ist nicht der Weisheit letzter Schluss.
Mag sein.
Die Idee der Veränderung ist hervorragend.
Mein Stadtbild von Linz ist naturgemäß ein anderes als das der NS Zeit. Das sollte nicht einmal den Denkmalschutz verwundern.
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