Ehrungen
Man hat sich höheren Ortes in der Landesregierung beeilt, dem neuen Innenminister Sobotka ein goldenes Irgendwas umzuhängen.
Für seine Verdienste um OÖ.
Schön für ihn und es sei ihm auch wirklich gegönnt, denn als Politiker ist man nicht gerade oft unter den Geehrten.
Nur bitte, was hat er, der Finanzer in NÖ und nunmehriger Innenminister, denn eigentlich getan für uns in OÖ?
Vor Jahren hatte er eine Musikerin des Bruckner Orchesters geheiratet. Das sei ihm verziehen, es fällt unter Entwicklungshilfe für NÖ oder einfach unter den Begriff „Liebe“.
Deswegen wird er kaum ein Goldenes Ehrenzeichen bekommen haben.
Was dann?
Will man dem neuen Minister einfach vorsichtshalber schmeicheln? Wer weiß, vielleicht brauchen wir ihn noch.
Oder rücken wir in der Stunde der Not, gesehen aus der Sicht des Wahldesasters von Rot und Schwarz bei den letzten Wahlen, einfach um das Lagerfeuer der Ratlosigkeit zusammen? Alle schwarzen Landeshauptleute, um ein schwach rot leuchtendes Lagerfeuer, beweinen das vermutliche Ende ihrer Machtansprüche. Dazu, so ist es verständlich, muss man den neuen Minister einladen, selbst ein aufrechter Schwarzer. Man muss ihm Mut machen.
Öffentliche Ehrungen, wie Professorentitel und andere sind immer hart an der Grenze der Peinlichkeit.
Es scheinen Streicheleinheiten für Angepasste zu sein und leider nur gelegentlich auch für solche, die es wirklich verdienen.
Ich weiß, dass es viele gibt, die intervenierend, ja geradezu „intravenös“, um nicht einen anderen Ausdruck zu verwenden, versuchen, zu einer Ehrung zu kommen, um dann empört zu sein, nicht die höherrangige Ehrung bekommen zu haben.
Sobotka wird kaum interveniert haben. Pü wird vorauseilend reagiert haben oder was sonst. Vielleicht steht es auch im Gesetz, dass man sich gegenseitig ehrt.
Aber hallo, geht´s noch.
Man sollte sich von Ehrungen möglichst fernhalten, sie haben immer etwas Desavouierendes an sich.
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