Wolfgang Winkler

Das Fladenbrot der Kathfundis

18. 6 2009

Erstens, ich bin nicht katholisch, nicht gläubig im herkömmlichen Sinn des Wortes, wohl aber an Fragen der Spiritualität und Theologie interessiert. Meine Annäherung an Fragen der Kirchen geht grundsätzlich vom Gedanken aus, dass Menschen sich ihren Gott, nicht aber Gott (welcher immer) die Menschen erschaffen hat, aus.

Der Vatikan ist für mich eine bürokratische, autoritäre Institution mit universellem Machtanspruch, der sich durch die Aussage, dass es nur einen Gott – und damit sind sie ganz bei den Vorstellungen des Islam - geben kann, manifestiert. Sinnhaftigkeit aber kann immer weniger vermittelt werden.

Die Kirche vor Ort dagegen hat einen hohen spirituellen Stellenwert.

Zweitens,

Katholische Fundis (= Kathfundis) sind offensichtlich Gruppierungen innerhalb der Kirche, die das Rad zumindest festhalten, wenn nicht zurückdrehen wollen.

Wenn man also in der Ausgabe vom 18.6.09 der OÖN lesen kann, dass sie, die Kathfundis, sich erregen müssen, dass es eine Feier gibt bei der sich die veranstaltenden Pfarren etwas gedacht haben, so scheint mir das ein Spiegelbild unserer Gesellschaft zu sein. Wenn weiters ein Pfarrer sagt, dass man in seinen Predigten sogar seine Worte mitschreibt um das lustige Gesellschaftsspiel der Vernaderung spielen zu können, so zitiere ich einmal mehr Friedrich Heer: österreichisch ist: Neidgenossenschaft, uneigennützige Gemeinheit und gepflegte Charakterlosigkeit.


Die Kathfundis nähern sich bedenklich dem Niveau gewisser, lauter aber inhaltsleerer Parteien in Österreich.

Aber, und das ist alarmiernde, sie sind doch eine Facette der österreichischen Seele.

Ihr Kommentar in meinem Gästebuch....

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