mein Gott Walter
es ist was Komisches um die Politik
10. 7 2013
Lieber Walter,
Du warst ein strammer Roter bei der an sich schwarzen Polizei und bist ein General geworden, ein Polizeidirektor der Stadt Linz. Du töntest immer laut Deine Gesinnung hinaus, auch wenn´s vielleicht im Moment gar nicht angesagt war. Auch wenn Deine Genossen, Deine Freunde gar nicht so viel Freude daran hatten. Und die Schwarzen schon so wie so nicht.
Als dann Dein Intimfeind Ernst Minister Strasser, damals Innenminister, derzeit kein Minister mehr, aber mit Rechtsproblemen behaftet, Dich nach Wien versetzte, weil Du nachgerade renitent Dich als Roter im Polizeidienst outetest, müssen Dir wohl erste Zweifel an der Loyalität Deiner Partei gekommen sein. Die Hilfe durch deine Roten, die Du eingefordert hattest, war nur marginal zu nennen - gar nicht stimmt auch. Da warst Du böse und Dein Ärger mit Strasser lag wohl auch daran, dass seine Reform der Polizei Dich die Allmacht in Linz kostete.
Dumm gelaufen, aber unvermeidbar.
Die Umwandlung in einen Poizeikommandanten für OÖ - Du hast Dich angeblich beworben, aber wohl selbst nicht dran geglaubt - war schließlich das Ende Deiner Polizeiarbeit.
Dann kam Onkel Frank Stronach. Der ursprüngliche Steirer und spätere Kanadier, der mit dem vielen Geld, das er verdient hatte, es sich erlauben konnte, seine politischen Ideale in einer Partei manifest zu machen.
Der Hölle Rache tobte in Deinem Herzen und Du sagtest Deiner politischen Urheimat ade.
Du wurdest oö Listenführer der Stronachpartei und warst auf dem Weg in den Nationalrat. Noch vor wenigen Tagen erklärtest Du Dein neues politsches Credo in den OÖN.
Und heute lese ich, dass Du zurückgetreten bist und nur mehr Sicherheitsberater bist. Back to the roots: Vom Polizeidirektor zum Sicherheitsberater. Schuster bleib bei Deinem Leisten, könnte man meinen.
Mein Gott Walter, Politik ist schon verwunderlich.
Wolfgang
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