Wolfgang Winkler

wahlkrampf

2. 9 2013

Ich weiß nicht so recht, aber der Wahlkampf 2013 für den Nationalrat langweilt mich. Die Parteien „wahlkrampfen“ seit Wochen vor sich hin, peinlich jede Vision einer zukünftigen Politik vermeidend. Und wenn schon nicht Visionen – der Begriff ist ja wirklich sehr hochgegriffen - wären doch wenigstens Zielrichtungen gefragt.

Mögliche „wer mit wem – Konstellationen“als Ersatz sind matt und deutlich verfrüht.

Phrasen also und langweilig.

Strache tätschelt die Österreicher, ja liebt sie.

Gruselig, ich verbiete mir jegliche Annäherung in dieser falschen pseudo-erotischen Art. Dieses Heimatgefühl, das eine heile Welt innerhalb der Grenzen Österreichs und nur mit Österreichern suggerieren soll,ist widerlich genau genommen.

Dass er Österreichs Kantönligeist durch seine immer sich wiederholenden Aussagen gegen Ausländer stimuliert, ist ebenso visionslos wie langweilig.

Frank!

Gediegen und inhaltsschwer lächelt er von Plakaten in kurzen bedeutungschwangeren Phrasen.

Immerhin hat er als Missionar österreichischer Politik Unterhaltungswert.

Seine Konfrontationen im TV sind gegen jede Regel des artigen Diskutierens. Regeln, meint Balduin Sulzer, Komponist und Freund in OÖ, müssen intelligent gebrochen werden, um Neues zu schaffen.

Die Betonung liegt allerdings auf dem Wort intelligent.

Seine Kandidatenkür hatte, zumindest bei Monika Lindner, hohen Unterhaltungswert. Monika Lindner als die Frau, die aus der schwarzen Wärme kommt, ausgerechnet als Speerspitze gegen ihre politische Heimat einsetzen zu wollen, ist einfach heiter naiv.

Das ist Politainment

Neos, Kommunisten und Piraten sind Farbtupfer auf der politischen Landkarte. Als solche sind sie wichtig in ihrem Bemühen, Verkrustungen des Denkens aufzubrechen. Nur wer hört ihnen zu.

Grün ist im Aufschwung, sie riechen die Macht, siehe Salzburg und Wien. Ich hoffe sie vertun sich nicht ihre Chancen durch Fußgängerzonen und ähnliche Maßnahmen, diemanchmal den Verdacht der politischen Ungeschicklichkeit zulassen.

Bleibt also Rot Schwarz.

Was soll ich sagen. Seit fast 70 Jahren teilen sie sich Österreich mehr oder weniger friedlich untereinander auf. Mal der Schwarze, mal der Rote. Sie haben als Muppetshow dieses Österreich geprägt, sind schwerhörig und nahezu beratungsresistent gegenüber Zurufen aus der Intelligentia dieses Landes und sonst eitel auf sich bezogen.

TV Diskussionen sind auch nichts gegen die Langeweile. Jeder TV Sender diskutiert. Allesagen sich die Wahrheit, ohne sie wirklich zu sagen.

Kennedy hat Anfang der 60er Jahre des vergangenen Jahrhunderts die Bedeutung des Fernsehens erkannt und konnte Nixon dadurch schlagen.

Kreisky hatte 1975 schon mehr Erfahrung und konnte sein noch zartes Gegenüber Dr. Taus in der Art des gütigen Vaters zerlegen.

Heute?

Ein hoch redundanter Parcours von Politikern.

Ganz im Stile von: Österreich sucht den Superstar.

Ihr Kommentar in meinem Gästebuch....

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