Das Goldene Klavier und Sobotka
29. Mai 2023
Das goldene Klavier des Herrn Sobotka
Ich war auf einen Besuch im Parlament und habe unter anderem auch das goldene Klavier gesehen. Die empörten medialen Berichte über die maßlose Verschwendungssucht des Präsidenten des Hauses haben bei mir ein Bild eines goldstrotzenden Unikums ausgelöst.
Nichts dergleichen ist wahr. Es ist ein mit Gold verziertes Klavier, dass in dieser Form einfach gut in den Gesamtrahmen seines Standplatzes passt. Es ist weder goldstrotzend noch überladen. Im Gegenteil, man hat den Eindruck als gehörte das genauso in diesen Rahmen und ist in den Bauplänen vorgesehen.
Das eigentlich Teure ist sicher der Flügel an sich. Natürlich kostet die goldene Verzierung auch Geld, aber die Welt stürzt nicht ein.
Manchmal, und das immer öfter, kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass wir in Österreich eine Bananenrepublik sind, oder diesem Image gefährlich nahekommen.
Präsident Sobotka etwas am Leder flicken zu können ist immer gut, so scheint es.
Gut, ich bin auch kein Freund des Mannes, der gerne polarisiert. Persönlich kenne ich ihn nur auf Umwegen und seine Politik lässt mich auch nicht jubeln.
Aber er ist Musiker und kann ein Klavier von einem Cello z.B. mühelos unterscheiden. Ob das Klavier so notwendig ist, ist eine Frage.
Man muss das Klavier im Parlament suchen, es drängt sich nicht auf.
Aber, ich verstehe schon: nur keine Gelgenehit auslassen dem anderen etwas über das Medium auszurichten. Ein kleiner Shitstorm passt immer.
Man kann auch bösartig mit Erich Fried formulieren: Österreich ist in eine Neidgenossenschaft von uneigennütziger Gemeinheit und gepflegter Charakterlosigkeit
Nicht immer und nicht alle.
Oder wir der Dalai Lama sagt: Im Gegensatz zum Gehirn meldet sich der Magen, wenn er leer ist.
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