Linz ist grün – meistens

17. Oktober 2017

Vor unserem Haus in der Jahnstraße in Linz war, gesetzt nach Plänen von Stadtbaudirektor Goldner i.R., ein Strauch.

Zur Begrünung einer an sich faden Straße.

Zuerst von den Bewohnern der Straße beraunzt, weil durch das Grün Parkplätze verloren gegangen seien, mittlerweile aber liebgewonnen.

Die outdoor–Biertrinker des Golden Pub hatten, zumindest im Sommer, das Gefühl, im Grünen zu sitzen, die Hunde hatten ihren Baum für verschiedene hinterlistige Tätigkeiten.

Zugegeben – die Parker hatten ihren Ärger beim ersten Parkplatz, vor allem bei Regen, denn beim Aussteigen wurde man nass. Aber ordentlich!

Wie gesagt der Strauch! Er wuchs und wucherte und sorgte für viel Grün, aber eben auch für Ärger. Nobody is perfect!

Beim ersten Mal löste ich das Problem über das Gartenbauamt.

Drei Mann mit schwerem Gerät rückten an und schnitten den Strauch klein. Vielleicht hilft Ihnen ein Bild zum Verständnis: es war, als hätte man einem Beatle eine Glatze geschnitten!

Der Strauch aber, nicht faul, wuchs und wuchs wieder bis zum Ärger.

Wir, meine Elisabeth und ich, griffen mit technisch untauglichen Mitteln zur Selbsthilfe und hielten ihn im Zaum und hätten es auch weiterhin getan, wenn man uns den Strauch gelassen hätte.

Eines Tages, in jüngster Zeit erst, war er weg. Der Strauch. Total weg.

Das Gartenbauamt rückte wieder in Feldstärke an und beendete sein Dasein.

Auf die Frage warum, antwortete man, dass er krank gewesen wäre.

Nun, ich bin kein Botaniker, aber krank war der nicht!

Als weiteres Argument kam dann die Aussage, dass er im Jahr zweimal der Pflege bedürfte und das sei bei einem generellen Sparkurs der Stadt personell nicht machbar.

Vorschlag zur Güte: wenn man uns das richtige Werkzeug leihweise zweimal im Jahr überlassen hätte, wäre die Situation geklärt gewesen. Aber das war für die Kleingeister in der Stadt wohl nicht denkbar. Man hätte ja die unmittelbar Betroffenen auch fragen müssen.

Aber – uns bleibt noch immer die grüne Revolution: wir kaufen einen Strauch und setzen ihn nächtens ein.

Beim zitierten Arbeitsmangel kommt ohnehin niemand kontrollieren und schon gar nicht auf die Idee, dass hier Eigeninitiative am Werk gewesen sein könnte.

 

 

 

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