Doping, das unbekannte Wesen

4. März 2019

Im sportlichen Garten Eden Österreichs herrscht helle Aufregung.

Es wurde bei den Langläufern, wie schon öfter, gedopt. Aber einer hat es nicht mit dem Mantel des Schweigens abgetan, sondern es laut gesagt – es ist öffentlich geworden.

Dumm gelaufen!

Da „erschröckts die Nadel“ beim ÖSV.

Das hat er nicht gewusst – der Naive.

Eigentlich ist es ja eine Frechheit uns glauben machen zu wollen, er habe nichts gewusst. Vielleicht nicht im Detail, mag sein, aber grundsätzlich hat er gewusst.

In einer Ausdauersportart, wie auch Radfahren eine ist, ist Doping immer ein Thema. Sponsoren zahlen nur für vordere Plätze, der Erfolgsdruck ist immens. Mit Ehrlichkeit am 20. Platz herumzukurven ist nicht ertragreich, weder für das österreichische Selbstbewusstsein – wir brauchen Sieger, wir sind einfach gut – noch für den Sportler selbst.

Was Wunder, wenn er versucht ist,  zu Hilfsmitteln zu greifen.

Doping ist üblich. Dazu kommt, dass die Mittel, die im Doping eingesetzt werden  können, immer in der Entwicklung einen Schritt vor den Kontrollen sind. Dazu kommt auch, dass schon die Frage, was denn nun Doping sei, welches Mittel verwendet werden darf, Diskussionen auslösen kann und auch auslöst.

Gut, aber Eigenblutdoping ist eindeutig. Mehr rote Blutkörperchen ergeben mehr Sauerstoff und damit auch bessere Leistungen.

Offensichtlich nicht im Gehirn.

Ein Freund, der vor Jahren an der Schwelle zum Profisport bei den Radfahrern stand, sagte mir, dass ohne Doping nichts ginge. Der Einzelfahrer hat nur die Wahl mitzumachen oder auszuscheiden. Der Druck komme über den jeweiligen Verband, den Club, der wiederum den Druck der Finanzierung hat – heißt  also Sponsoren.

Solchermaßen vor die Wahl gestellt habe er einen „normalen“ Beruf erwählt.

Der Spruch „dabei sein ist alles“ vermodert schon lange in der Mottenkiste der Geschichte. Heute sind Helden gefragt. Koste es, was es wolle.

Glücklicherweise gibt es in der Mehrheit genug Helden, die auf Training, Talent und Fleiß beruhen.

Aber wer nicht genug  Talent hat, sucht Hilfe.

Das ist wie in der Oper  „Freischütz“ von Carl Maria von Weber.  Kaspar  sucht für Max Hilfe für das Wettschießen bei Samiel. Das Risiko – 6 treffen, sieben äffen!

Lieber Präsident Peter Schröcksnadel, das war wohl die 7. Kugel.

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