Internationaler Tag der Frau, in 24 Stunden am Problem vorbei

9. März 2020

Was bleibt – ist Stille.

Gestern war der internationale Frauentag. Und? – was ist davon hängen geblieben?

Die Probleme der Frauen haben sich keinen Zentimeter geändert, sie sind nach wie vor reduziert als die Hüterinnen des Nachwuchses – neben ihrem Beruf, sie bekommen nach wie vor weniger Gehalt und daher auch weniger Pension. Sie werden von der katholischen Kirche nach wie vor nicht anerkannt, obwohl sie in vielen Bereichen die Stützen des Systems dieser Vereinigung sind.

Hier ist die alte Testosteronpartie der Kirche nach wie vor am Werk.

Was also war dieser Tag? Was hat er geändert?

Beim Valentinstag haben wenigstens die Floristen und andere Geschäftsbereiche am nächsten Tag Zeit, ihre Gewinne zu zählen und beim Vatertag wahrscheinlich ähnlich.

Beim Tag der Frau bin ich sicher, dass kein Gewinn abgefallen ist.

Das Bewusstsein der breiten Öffentlichkeit geht sofort wieder zu den anderen Themen über.

Abgehakt! Pflichtschuldigst! Für ein Jahr erledigt.

Es ist einfach bestürzend, dass das Bewusstsein um nichts wächst, dass es jeden Tag zumindest 12 Stunden lang Frauentag geben sollte und wir nicht auf einen Tag, der 1921 festgesetzt wurde, zurückgreifen müssen.

Quasi als Feigenblatt der Gesellschaft den Frauen gegenüber.

Der Frauentag in den OÖN wurde breit gefeiert. Mit Selbstverteidigung, mit Ratschlägen zur Schönheit, mit Hera Lind, dem Superweib (was tut die da, was hat sie mit der Problematik der Welt der Frau zu tun?), mit Kabarett – gut, aber zu wenig scharfzüngig.

Mir kommt das wie Softporno vor. Ein bisschen Andeutung, ein bisschen Streicheln, aber an der Sache an sich vorbei.

Ich wüsste ein paar Themen: Gleichbehandlungsgesetz, drohende Sklavenarbeit, Gewalt gegen Frauen. Die Liste kann fortgesetzt werden.

Aber, es ist natürlich, aus männlicher Sicht, lästig und beschwerlich, sich mit diesen lästigen, renitenten, ständig fordernden, nahezu bedrohlichen Frauen und ihren Problemen auseinanderzusetzen. Letztlich wollen sie ohnehin nur den kleinen Unterschied abschneiden,

das aber ist ein Problem des männlichen Selbstbewusstseins. Sie wollen ihn nur halbieren. Nicht der kleine Unterschied ist das Thema, sondern der Begriff halbieren, gemeinsam, wie gesagt, täglich 12 Stunden.

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